Start-Ups stehen in jeder Unternehmensphase vor grossen Herausforderungen – die Sicherstellung der Finanzierung ist dabei oft eine der wichtigsten. Deshalb sind gute Beziehungen zu Investorinnen und Investoren essenziell für die strategische Unternehmensführung und die Unternehmenskommunikation.

Unternehmen sollten bestehenden und potenziellen Shareholdern vom ersten Moment an regelmässig und transparent kommunizieren, wie der Geschäftsgang verläuft. Investorinnen und Investoren müssen unabhängig der Unternehmensgrösse verstehen können, wohin ihr Geld fliesst und welchen ROI sie erwarten dürfen. Unter anderem sollten diese Informationen folgende grundlegende Punkte abdecken:

1. Liquidität: Darlegen, dass das Unternehmen jederzeit in der Lage ist, finanzielle Verpflichtungen zu decken – dies ist der wichtigste Punkt und der häufigste Grund für Konkurse
2. Finanzkennzahlen: Jahresumsatz, getätigte Investitionen, Gewinn etc.
3. Unternehmensgrösse: Mitarbeiteranzahl, Bürofläche und voraussichtliches Wachstum
4. Neuigkeiten: Aktuelle Bestellungen und Aufträge, Entwicklung neuer Produkte oder Projekte, Partnerschaften

Die regelmässige Aufbereitung dieser Informationen ab der ersten Stunde hilft einerseits, eine fortlaufende positive Erfolgsgeschichte zu erzählen und andererseits, Vertrauen zu bestehenden und potenziellen Investorinnen und Investoren aufzubauen und Erwartungen zu managen. Durch diese Art der Kommunikation und zusätzliche persönliche Gespräche, Anlässe und Unterlagen kann auch ohne grossen Mehraufwand zusätzliches Kapital gewonnen werden, da das Interesse für die zukünftigen Entwicklungen und Fortschritte eines Unternehmens stetig wächst. Besonders bei Start-Ups, die auf jungen Beinen bereits die verschiedenen Investitionsrunden von Seed-Phase bis Roll-Out durchlaufen, ist dies ein wichtiger Punkt, zumal die Strategie entsprechend dem Wachstum laufend angepasst werden muss. Jede Runde bringt eine neue Ausgangslage. Investorinnen und Investoren der ersten Stunde ziehen ab einer bestimmten Summe oder einer gewissen Unternehmensgrösse vielleicht nicht länger mit – ob aus Kapital- oder Strategiegründen. Durch regen Informationsaustausch und aktive Beziehungspflege behält man jedoch stets den Überblick. Ferner kommunizieren diese regelmässigen Informationen auch nach innen und vermitteln den Mitarbeitenden ein Sicherheitsgefühl. Nicht zuletzt bildet das sogenannte Investor Relations Messaging auch die Basis für künftige Medienmitteilungen und festigt die Beziehung zwischen den Investorinnen und Investoren und dem Unternehmen.

Eine gute Strategie für Investor Relations beginnt mit einer Analyse des Ist-Zustands. Zusammen mit der Definition der Ziele, der Zielgruppen, der eingesetzten Instrumente und der Kommunikationsgrundsätze ergibt sich schliesslich ein klares Programm inklusive Risikoanalysen, Nachhaltigkeitsplanung und Geschäftsstrategie. Kurz: die Kapitalmarktstory, das Herzstück der Investor Relations.

Spätestens mit dem Börsengang unterliegen viele Investor-Relations-Aktivitäten klar definierten Regeln, die es zu befolgen gilt. Es empfiehlt sich also auch aus diesem Grund, schon während ersten privaten Finanzierungsrunden Wert auf eine klare dahingehende Strategie und Kommunikation zu legen. Letztlich erhöhen zuverlässige, vertrauenswürdige und konsistente Informationen den Bekanntheitsgrad und die Vertrauensbasis von Unternehmen und stärken die Marktstellung.

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